Wie kommt man psychisch aus Abhängigkeiten heraus?

Es geht in diesem Abschnitt um körperliche Abhängigkeit. Dabei können die Symptome sich ganz im  emotionalen Bereich abspielen, es gibt eben auch für Gefühle eine körperliche Basis. Das mag schwer zu verstehen sein, denn wir neigen dazu, die Ursachen unserer Gefühle im psychologischen Bereich zu suchen. Grundsätzlich ist das nicht falsch, doch werden im Entzug Gefühle ausgelöst, die mit psychologischen Methoden nicht zugänglich sind, ja die Methodik wirkt geradezu problemverstärkend. Viele Süchtige wissen das und meiden daher die Therapie. Dieser Ratgeber ist für Leute, die es mit psychologischen Mitteln alleine nicht schaffen, von einer stofflichen Abhängigkeit loszukommen, weil sie starke Entzugssymptome haben. Psychologen betreiben „heilsamen Schwindel“ und geben uns Einsichten und zeigen uns Wege, die wir alleine nicht sehen können. Für grundlegende Probleme, ist das oft die beste Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Wie bei allen Experten, findet sich auch bei Psychologen, oft ein Tunnelblick. Da wird das Nicht-Können des Patienten zum Nicht-Wollen. Da werden Träume gedeutet und Familien aufgestellt. Das alles kostet viel Zeit und natürlich viel Geld. Ein Schalk wer böses dabei denkt. Entzugssymptome als solche werden gerne umgedeutet. Zigtausend Euro später ist man meistens schlauer. Die Erkenntnis lautet dann: „Ich muss die Gefühle annehmen!“ Diese Erkenntnis kann man auch mit weniger Aufwand erreichen. Ich will hier nicht grundsätzlich gegen Therapien, als Mittel zur Genesung sprechen, für Alkoholiker und andere klassisch Süchtige empfiehlt sich eine  Therapie schon zur Rückfallprävention, also vorbeugend. Der Alkoholentzug ist wenn er denn nötig ist, nach 14 Tagen abgeschlossen, dann geht es dem Alkoholiker schon bestens. Für einen Benzodiazepin-Abhängigen, fängt dann erst, mit heftigsten Symptomen, der Entzug an. Die Therapie macht um so mehr Sinn, je höher das Verlangen ist, „seinen“ Stoff einzunehmen und je wichtiger das Erlebnis seines Genusses geschätzt wird. Für jemanden, der relativ gefestigt im Leben steht und der seit langem z.B. von Betablockern abhängig ist, kommt nur die körperliche Entzugsbetrachtung in Frage. Das gilt auch für Hormone und selbst für Antidepressiva, wenn emotionale Stabilität erreicht ist.

Es geht eben nichts über einen handwerklich sauberen Entzug. Wer die Regeln, die der Entzug vorgibt, beachtet, leidet weniger, als der Leichtsinnige, der nach Situation entscheidet und immer wieder scheitert.

Die therapieergänzenden Techniken sind sehr hilfreich, um mit den diffusen psychischen Entzugserscheinungen umzugehen. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten mit psychischen Störungen zu arbeiten, bieten sich sogar Chancen, zugrundeliegenden psychischen Störungen zu begegnen und Einsicht in tiefste, bestverborgene Bereiche unserer eigenen Seele zu erlangen.

Auf dem Weg zur inneren Klarheit

Wir brauchen nichts Bestimmtes. Wir könnten leben, als bräuchten wir gar nichts. Es geht um die artgerechte Haltung des Menschen. Klar, wir leben durch Luft, Wasser und Nahrung, aber das ist keine wirkliche Abhängigkeit, da wir normalerweise keine besonderen Anstrengungen unternehmen, um das notwendige Maß dieser Dinge sicherzustellen. Auch schaden uns diese Stoffe nicht, sondern bilden eine leicht zu akzeptierende Basis unserer Existenz. Diese Stoffe dienen derselben universellen Kraft, die unserem Dasein in allen Ebenen den Rahmen bietet. Wenn Du Schwierigkeiten mit der Bezeichnung Gott hast, dann nenne „Es“ doch einfach „höhere Macht“ , „Lebensenergie“ oder „das Leben“.

Wir sollten uns bewusst sein, das unsere Bedürfnisse uns nicht beherrschen. Es geht um unsere Geisteshaltung, unsere innere Einstellung und Klarheit. Wir sind frei geboren, und sollten uns dieses Bewusstsein erhalten und auf alle Lebensbereiche ausdehnen. Das heisst nicht, alle Verantwortung und Verpflichtung über Bord zu werfen. Loslassen meint nicht aufgeben, sondern die Dinge ins richtige Verhältnis zu bringen. Es geht darum, den Wert unseres Lebens -unbedingt- neu zu erfahren, die Dinge aus dem richtigen Grund zu tun, unserer freien Entscheidung. Alles andere fühlt sich schlecht an und untergräbt unsere menschliche Würde.  Die hier vorgestellten Wege mit körpergerechter Bewegung, überlegter Ernährung und bewährtem, mentalem Training sind erfolgreich und ohne unerwünschte Nebenwirkungen. Der Anfang scheint schwerer, als er wirklich ist. Für den Abhängigen ist der Weg zur Genesung und Gesundheit dornig, führt aber ins Licht.

Ein kurzer Blick ins Unterbewusstsein

Mit einigen wenigen Grundsätzen können wir unsere wichtigste Beziehung, die Beziehung zu uns selbst stärken. Das erhöht unseren Selbstwert, unsere Selbstachtung und unser Selbstbewusstsein auf das natürliche Maß.

Prüfe und akzeptiere die folgenden Formulierungen für Dich:

Ich werde geliebt und bin der Liebe wert.

Ich bin hier, um zu lieben.

Ich bin vollständig und ganz.

Ich bin ein wertvolles Mitglied der menschlichen Gesellschaft.

Ich habe meinen Wert von Gott erhalten.

Ich muss nichts tun.

Aus meinen Gaben ergeben sich meine Aufgaben.

Ich bin frei.

Ich habe die Wahl.

Alles was geschieht ist gut und will mir dienen und nützen, ich bin stets bemüht die Vorteile zu erkennen.

Ich kann die Fehler Anderer akzeptieren.

Je mehr ich gebe, desto mehr empfange ich.

Ich entscheide zum jedem Wesen zu jeder Zeit freundlich zu sein.

Fehler sind eine gute Gelegenheit zu lernen.

Ich vertraue und bin zuversichtlich.

„Könnte“ und „wäre günstig“ ersetzt „sollen“ und „müssen“ bei mir.

Ich bin dankbar.

Ich schreite in der festen Zuversicht voran , dass die Macht  des allgegenwärtigen Guten mir das, was ich brauche, zur rechten Zeit beschafft.

Ich übernehme die volle Verantwortung für alles was geschieht , dadurch bin ich frei.

Wenn Dir die Formulierungen widerstreben, oder Du sie sogar ablehnst, dann ist Dir vielleicht nicht bewusst, das Du innerlich eine entgegengesetzte Haltung hast. Prüfe die Formulierungen schrittweise immer wieder und beobachte Deinen Wandel. Dein Ego hat wahrscheinlich verborgene Vorstellungen und Pläne entwickelt, die Dich vom Glück trennen. Schon die konsequente Anwendung eines spirituellen Prinzips kann Dir die Augen öffnen.

Vielleicht willst Du Sicherheit durch Kontrolle erlangen. Vielleicht ringst Du mit dem Leben, um die Herrschaft  im Leben. Wenn es Dir gelingt Deine verborgenen Überzeugungen zu prüfen und Dein Grundvertrauen zu stärken, entfällt eine Quelle des Grolls. Was hält Dich? Was treibt Dich? Erkenne Dein selbstgeschaffenes Labyrinth und löse Dich daraus zu Deiner wahren Qualität! Dein Problem bietet Dir die Chance Dich auf eine neue Ebene von Verständnis und Mitgefühl zu heben. Öffne Dein Herz für eine tiefere Verbindung und erwarte das Beste!

Programm 

Ungeplanter Erfolg ist geplanter Misserfolg.

Das Zelt Deines Lebens solltest Du sorgfältig abspannen. Schlage die Pfosten „Liebe“, „Freundschaft“ und „Familie“ besonders gut ein. Baue nicht auf Groll, Aggression und Scham, sondern auf Vergebung, Akzeptanz und Verständnis.

Mit dem Programm kann eine Abhängigkeit schrittweise abgebaut werden. In der Rekonvaleszenz erholt sich das System auf natürliche Weise bestmöglich. Die Lebensqualität kehrt zurück. Man wird wieder Herr seiner Selbst.

Abwechslung ersetzt Abhängigkeit und Freiheit jede Fremdbestimmung. Wir geben unserem Körper die Würde zurück, die er verdient. Mit einer geistigen Neujustierung können wir leicht anfangen: Der Erkenntnis, dass wir NICHTS wirklich brauchen. Beschwerden sind kein Zeichen dafür, dass uns etwas fehlt. Kein Wirkstoff, den wir benötigen, kein Vitamin das uns fehlt und kein Arzt, der uns gesund macht. Wir haben alles, was wir brauchen, in uns. Mit dieser Überzeugung beginnen wir innerlich unseren Weg in Freiheit und Lebensglück. Wir verbinden uns neu und diesmal günstiger mit Allem und Jedem. Das Gefühl innerer Leere fühlt sich langsam, aber sicher mit tiefem Glücksempfinden und Dankbarkeit. Bei aller Wandlung der Welt um uns, kommen wir in Kontakt zu dem was ewig in uns ist.

Es soll buddhistische Mönche geben, die sich bewusst in Abhängigkeit zu Benzodiazepinen bringen, um durch den schweren Entzug den Weg zur Erleuchtung zu finden. Im Fortgeschrittenen Entzug ist Erleuchtung tatsächlich möglich. Nach meiner eigenen Erfahrung sind es kurze, sehr wertvolle Phasen höchsten Glücks. Unschätzbare Kraft für die schwierigen Phasen des weiteren Weges.

Das System zur Überwindung der Abhängigkeit

Du kannst nicht gleichzeitig Deinen Stolz und Deinen Hintern retten

Mit dem hier beschriebenen System ist es möglich Schritt für Schritt von von jeder stofflichen Abhängigkeit loszukommen. Das System was dahinter steckt, beruht auf Erfahrungen von Abhängigen und zahlreichen Substanzen. Die Parallelen der Schwierigkeiten sind so deutlich, dass ich mich immer wieder gewundert habe, warum diese Erkenntnisse noch kein Allgemeingut, wenigstens unter Ärzten geworden sind. Das Wissen in der Medizin ist förmlich explodiert, daher haben die meisten Ärzte Spezialgebiete, auf denen sie tätig sind. Entzug ist ein denkbar undankbares Gebiet, daher gibt es nur wenige Ärzte, die sich damit gut auskennen und wohl noch weniger die es praktizieren.

Einfach ist es ganz sicher nicht, aber immerhin möglich. Wenn man die aufgezeigten Gesetzmäßigkeiten beachtet und immer wieder auf die beschriebene Methodik zurückkommt, ist es sogar gut möglich. Besser geht es nicht, denn der Weg ist in jedem Fall lang. Eine Erleichterung wird gerne versprochen, aber nie gehalten. Lass Dich nicht von Zweckoptimisten beirren! Gegen Entzugserscheinungen gibt es keine Pille!

Der Weg der hier beschrieben wird, ist leichter und länger, aber das Ziel zu erreichen ist sicher und weniger traumatisch, als die kurze harte Tour.  Schon nach kurzer Anwendung beginnt diese Sicherheit einzuleuchten und trotz aller Rückschläge sich als Überzeugung einzuprägen. Damit gewinnt der Betroffene die Überzeugung einen würdevollen und dauerhaften Entzug zu schaffen. Die vorgestellten Techniken können auch gesunden Menschen helfen, gesund zu bleiben.

Jeder Süchtige macht irgendwann die Erfahrung, das es beim Weglassen seines Stoffes zu starken Entzugserscheinungen kommt. Bei Benzodiazepinen ist das eine sehr schockierende Erfahrung. Mit diesen Stoffen kommt es plötzlich zu sehr starken Entzugserscheinungen. Unmittelbar nach dem Absetzen hat man oft das Gefühl von Erleichterung man fühlt sich förmlich befreit von einer belastenden Substanz, nach einigen Stunden oder vielleicht erst Tage später kommt es dann zu inneren Spannungen. So erfährt man aus heiterem Himmel und ganz plötzlich zum Beispiel eine starke Angst, als Alarmstimmung oder mit Herzrasen und Schweissausbruch. Deshalb ist es wichtig vorbereitet zu sein, auf den Stress des Entzuges. Es gibt viele Methoden, die es lohnt zu lernen. Im Laufe der Zeit wird man immer sicherer und die zweite Hälfte des Entzuges hat man trotz der zahlreichen und immer neuen Beschwerden schon Routine entwickelt damit zu leben und die bewährten Massnahmen zu ergreifen. Eine schwedische Studie hat gezeigt, das Benzodiazepin Abhängige, auch Jahre nach dem Entzug ihre geistigen Fähigkeiten steigern konnten.

Im Rahmen praktizierter Selbstfürsorge können wir lernen, uns selbst die Pflege und Aufmerksamkeit zu schenken, die wir im Moment benötigen. Das ist im Unterschied zum Egoismus die natürliche Selbstliebe, die vor der Liebe zu anderen kommt. Nur wenn wir uns selbst lieben gelernt haben, können wir andere wirklich bedingungslos lieben – und nur das ist wirkliche Liebe.

Tagesstruktur schaffen 

Bevor Du mit dem Programm beginnst, musst Du Dir eine Tagestruktur geschaffen haben und danach leben. Sinnvollerweise in der Stabilisierungsphase am Anfang des Entzuges. D.h. Du machst Dir einen Wochenplan, der Deine Verpflichtungen und die freie Zeit regelmäßig verbindet. Aufstehen, Essen und Schlafengehen erfolgt von nun an zu relativ festen Zeiten. Das gibt Dir eine sichere Orientierung in der Zeit. Deinen Sinn dafür, könntest Du im Entzug leicht verlieren. Wenn es Strukturierungsangebote in z.B. in einer Klinik gibt, ist es sehr günstig diese zu nutzen. Es ist wichtig, sich durch die feste Struktur immer zu beschäftigen. Wenn es Dir nicht gut geht, ist es wichtig, Dich selbst durch feste Rhythmen zu verpflichten. Schaffe Dir Gewohnheiten, deren prinzipielle Einhaltung Dich führt, während Du Führung brauchst!

Überlege welchen Hobbys und Interessen Du immer nachgehen wolltest. Suche Dir ein aktives Hobby in einer Gruppe. Lerne was Du immer schon lernen wolltest. Vielleicht wird es eine Fremdsprache, eine Sportart (nicht zu anstrengend, gern etwas Koordinatives) oder eine Fähigkeit, die Du lernen möchtest. Falls Dir nichts einfällt, bleib an dem Thema dran und zwing Dich ruhig dazu etwas zu machen. Der Spaß kommt beim Machen. Tue etwas mit ganzer Hingabe und lerne dabei, aus Deinem Gedankenkarusell alter Gedanken auszusteigen. Raff Dich auf dafür, trete Dir wenn nötig selbst in den Hintern, aber mache unbedingt, was Du Dir vornimmst.

Plane feste Zeitfenster für Entspannungsübungen ein. Bilde Dir möglichst viele Rituale. Das kann gerne eine Teezeremonie sein (wechselnde Kräutertees!). Zum Schlafen sollte eine feste Gewohnheit den Ablauf bestimmen. Aufstehen solltest Du zu fester Zeit. Wird Du früher wach, stehst Du auf, sobald Deine Gedanken zu kreisen beginnen. Ansonsten darfst Du gerne im Bett die Affirmationen üben und Dir schöne Gedanken machen, und wenn das nicht geht: Aufstehen!

Sämtliche Beschwerden sind als illusorisch zu behandeln. Erst durch Fixierung darauf, können Sie länger bleiben. Durch Konzentration aller Energien auf Ablenkung und ganze Aufmerksamkeit und Hingabe dafür, können neue neuronale Vernetzungen geschaffen werden, die diese Erscheinungen umgehen und eine Genesung ermöglichen.

Am Abend ist wichtig, das Du Inventur machst.

Was lief gut, was nicht? Was willst Du morgen versuchen? Sind Deine Schritte klein genug, um Dich nicht zu überfordern?

Denk immer daran: Es geht immer nur ums Heute! Der morgige Tag sorgt für sich selbst. Nur für Heute.! Heute will ich versuchen es besser zu machen. Heute möchte ich glücklich sein!

Warum die richtige Ernährung äußerst wichtig ist

Du bist was Du isst.

Um unsere geistige Genesung zu unterstützen, ist es sehr vorteilhaft sich mit der eigenen Ernährung zu beschäftigen. Es sollte klar sein, das eine gesunde Ernährung die Basis ist für Wohlbefinden. Wenn wir aus emotionalen Extremsituationen kommen, benötigt unser Körper erheblich mehr Nährstoffe und Mineralien, als in einem entspannten und erholten Zustand. Führen wir diese Nährstoffe nicht im erforderlichen Maße zu, dann werden notwendige Reparaturen hinausgezögert, Funktionen abgeschaltet und unangenehme Gefühls- und Bewusstseinszustände unnötig in die Länge gezogen. Aus eigener Erfahrung und durch wiederholtes Ausprobieren von Hinzufügen und Weglassen, habe ich erfahren, welche Nahrungsmittel und welche Nahrungsergänzungsmittel nützen. Ich gebe hier meine ganz persönlichen Erfahrungen weiter, die keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit haben, aber eine systematische Hilfe bieten, um die eigenen Verträglichkeiten zu erkennen und eine Strategie zu entwickeln.

In einer Situation körperlicher Abhängigkeit stellt man fest, dass die Einnahmezeit günstigerweise täglich gleich sein sollte. Beschwerden sind deutlich verstärkt, wenn man dies nicht berücksichtigt. Folglich lernt man schnell sich daran zu halten. Im Prinzip gilt das für alle körperlichen Rhythmen. Im Rahmen der Tagesstruktur sollten die Mahlzeiten pünktlich eingenommen werden. Der Körper stellt sich darauf ein und die labile Psyche gewinnt Halt, je mehr Struktur wir dem Tag geben.

Ausgehend von einer Basisernährung mit wenig Abwechslung kann man bei Verträglichkeit das eigene Programm immer mehr erweitern und bei Bedarf wieder reduzieren, um zu testen, ob bestimmte Neuerungen Grund von Beschwerden sind. Wer keine Probleme mit dem Essen hat kann ja Gewohntes einfach beibehalten und sehen, ob sich noch etwas bei der Ernährung verbessern lässt. Für Menschen die von Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Unterzuckerung betroffen sind, können diese Hinweise hier, sehr nützlich sein.

Eine gesunde Basisernährung, je nach persönlicher Verträglichkeit, besteht aus:

• Gemüse in großer Vielfalt des regionalen Angebotes, auch Tiefkühlgemüse

• Kartoffeln, Reis (aus arsenarmen Anbaugebieten, wie Italien)

• Fisch, Geflügelfleisch, Rindfleisch aus Bio-Quelle

• Vollkornprodukten wie Brot, Müsli, Breie aus Weizen, Roggen oder Dinkel (Körner stören grundsätzlich bei der Entgiftung, also vorsicht)

• Früchte wie Apfel, Birne, Banane, Weintrauben

• Fette wie Olivenöl, Butter

• Nüsse

• Milch und Milchprodukten (vorsichtig ausprobieren, um den Kalziumbedarf zu decken)

• Wasser, Tees, Fruchtsäfte naturbelassen, ungezuckert, ohne Süßstoffe

•Trockenfrüchte z.B. Pflaumen, Aprikosen ungezuckert, ungeschwefelt

Früchte und Salate werden m.E. überschätzt. Früchte enthalten viel Kalium und Vitamin C, was günstig ist. Die enthaltenen Fruchtsäuren belasten den Stoffwechsel und müssen neutralisiert werden, bei Stress eine belastende Aufgabe. Also bitte nur wenige Früchte und viel Gemüse. In Salaten ist, wie in aller Rohkost, viel Gutes enthalten. Wer will und es verträgt kann gerne Salat essen. Salat und Gemüse sollte deutlich mehr als Fleisch und Getreide  gegessen werden. Kartoffeln wirken ausgesprochen basisch und enthalten Kohlenhydrate, die sehr günstig für die Darmflora sind. Reis wirkt leicht säurernd, ähnlich wie andere Getreide. Normalerweise spielt die Ausgewogenheit von Säuren und Basen aufgrund der Kompensationsmöglichkeiten keine große Rolle bzw. es ist kein Unterschied spürbar. Anders bei Krankheit, da wird man sehr empfindlich, was die Wirkung der Nahrung auf den Säure-Basenhaushalt des Körper betrifft. Gerade im Entzug sollte der Ausgleich der Säurenüberschusses und die mangelnde Fähigkeit des Körpers die Balance wieder herzustellen, durch basische Ernährung unterstützt werden. Im Entzug kommt es zu aseptischen Entzündungen der Nervenbahnen, ähnlich wie bei der Migräne kennt man die Ursache dafür nicht. Durch eine basische Einstellung des Körpers können diese Entzündungen spürbar begrenzt werden.

Wenn man sich die normale Ernährung der zivilisierten Welt anschaut, dann muss ein hoher Prozentsatz übersäuert sein. Die Puffermöglichkeiten des Körpers verhindern eine akute Übersäuerung. Trotzdem ist es gesundheitlich äußerst günstig seine Ernährung basischer auszurichten. Das ist gar nicht einfach, weil die meisten Nahrungsmittel sauer verstoffwechselt werden.

Durch Teststreifen aus der Apotheke kann man den PH- Wert im Urin prüfen. Das kann eine Tendenz für die Körperflüssigkeiten melden. Gemüse und Kartoffeln wirken basisch und bieten die beste Ausgleichsmöglichkeit für Säurenüberschuss. Hier heißt es Geduld haben, dann erreicht man eine Umstellung in Richtung basischer PH-Wert. Dies wiederum entlastet Körper und Geist bei Stress enorm. Anscheinend funktioniert unser Körper insgesamt besser in einem basischen Milieu.

Vorsicht ist geboten bei Fertigprodukten. Man sollte immer die Zusatzstoffe beachten. Es empfiehlt sich Naturprodukte selber zuzubereiten. Man hat alles unter Kontrolle und beschäftigt sich mit seiner Nahrung, was die Aufnahmebereitschaft für Nährstoffe fördert. Der Zeitaufwand ist sinnvoll eingesetzt, um Beschwerden zu reduzieren und zu verkürzen.

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.

Bei Mangelerscheinungen primärer Vitalstoffe kommt es im Zuge von Funktionseinschränkungen zu zeitweiligen Missbefindlichkeiten.

Bei einer abwechslungsreichen Küche, die auf gesunden Genuss ausgerichtet ist, sind Mangelerscheinungen unwahrscheinlich. Im Fall von Gehirnverletzungen, und die meisten psychischen Erkrankungen gehen mit Gehirnveränderungen einher, kommt es zu erstaunlich grossen Bedarfsveränderungen. Ein Patient mit Hirnverletzung benötigt, im Bett liegend, ähnliche Nahrungsmengen, wie ein Tour de France Teilnehmer. Am Tag 8000 kcal sind in diesen Fall nicht ungewöhnlich. Übertragen auf den Stress während einer Angststörung, könnte der Bedarf an Eiweiß, Kohlenhydraten, einfach ungesättigten Fettsäuren,Mineralien und Vitaminen erheblich über dem Gehalt in der normalen Nahrung liegen. Bei Depressionen liegt ein Mangel an wichtigen Neurotransmittern vor. Zu einer Therapie gehört auch eine Beseitigung von Mangelzuständen. Es besteht der Verdacht, das Depressive Hungergefühle falsch interpretieren. Ein Mangel an Kohlenhydraten kann Gefühle von Depressivität verursachen. Zucker ist nicht geeignet hier zu helfen. Es müssen langsam verdauliche Kohlenhydrate sein, weil die Insulinausschüttung sonst zu einer Unterzuckerung führt.

Hier sollte vorsichtig an den Einsatz der orthomolaren Medizin gedacht werden. Kurmäßige Gaben von Vitalstoffen können unsere Befindlichkeit erheblich verbessern, in der Rekonvaleszenz ein nicht zu unterschätzender Faktor. Die Genesung fühlt sich viel besser an, wenn Mängel in der Ernährung beseitigt werden. Dauerhaft würde ich stark abraten, zusätzliche Konzentrate von Vitalstoffen einzunehmen.